Der Name KI Schulgenie ist vielleicht etwas grossmaulig. Doch was sich dahinter verbirgt, ist einer genaueren Betrachtung würdig. Der Gründer, René Mayer, der sich auf LinkedIn als „Lehrer | Visionär | Erfolgs-Trainer“ präsentiert, hat in den letzten Monaten Dutzende KI-Tools aufgesetzt und zusammengetragen. Diese sollen die Lehrpersonen in der Organisation und der Vorbereitung des Unterrichts unterstützen.
Hier einige Beispiele:
Mathe Kontext
Dieses Tool soll der Lehrperson helfen, mit der Schülerfrage umzugehen: „Wozu brauchen wir das im echten Leben?“ Die Lehrperson gibt mit diesem Tool das Thema ein, grenzt es allenfalls noch etwas ein mit Angaben zum Kontext. Das Tool erzeugt einige Beispiele, in denen das entsprechende mathematische Konzept angewendet wird
Zum Beispiel liefert das Tool zum Thema „Gleichungen Lösen mit quadratischem Ergänzen“ folgenden Text:
Quadratische Ergänzung ist eine Methode, die oft in der Algebra verwendet wird, um quadratische Gleichungen zu lösen. Hier sind einige real-life-Szenarien, in denen du diese Methode anwenden kannst:
Wurfparabel im Sport:
Wenn du einen Ball wirfst, beschreibt seine Flugbahn eine Parabel. Die Gleichung dieser Parabel kann oft in der Form ax^2+bx+c=0 geschrieben werden. Um die maximale Höhe des Balls oder den Zeitpunkt, an dem der Ball den Boden berührt, zu berechnen, kannst du die quadratische Ergänzung verwenden. Beispiel:
Ein Fußball wird mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 20 m/s in einem Winkel von 45 Grad geworfen. Die Höhe des Balls in Abhängigkeit von der Zeit tt kann durch die Gleichung −4.9t^2+20t+1=0 beschrieben werden. Um die maximale Höhe zu finden, kannst du die quadratische Ergänzung anwenden.
Korrekturleser
Dieses Tool ist dafür konzipiert, deutsche Texte zu korrigieren. Es ist sehr simpel gehalten:

Als Resultat erhält man einen korrigierten Text mit detaillierten Hinweisen, wo was weshalb korrigiert worden ist.
KI Falle
Dieses Tool soll Lehrpersonen helfen, Aufgaben so zu stellen, dass sie nicht mithilfe von KI-Tools gelöst werden können. Das ist ein sehr bemerkenswerter Ansatz, der auch nur teilweise funktioniert.
So liefert das Tool als Alternative für die Aufgabe „Löse die Gleichung 3x^2-4x+2=8“ die neue Aufgabe „Nenne zwei konkrete Beispiele aus deinem Alltag, in denen du quadratische Gleichungen anwenden könntest, und erkläre, wie du diese Gleichungen lösen würdest.“
Das ist tatsächlich deutlich anspruchsvoller als die Ausgangsfragestellung. Doch ChatGPT löst beide Aufgaben mit Bravour, guten Erklärungen und einem korrekten Lösungsweg.
Grosse Vielfalt
Der Ideenreichtum der Entwickler:innen von KI-Schulgenie ist sehr gross. Bereits nach einigen Monaten Betrieb verfügen sie über ca. 60 Tools für Lehrpersonen. Weitere rund 30 Tools sind in Vorbereitung und werden wohl demnächst veröffentlicht werden, darunter Tools wie „Arbeitsblatt Verschönerer“, „Präsentationsersteller“ oder „Rechenfehlerdetektor“.

Damit die Ideen nicht ausgehen gibt es auf der Seite einen Button „Tool-Idee“ für die Nutzer:innen. Dort kann jede und jeder seine eigenen Vorstellung von einem praktischen KI-Tool hochladen.
Zudem gibt es eine Community, in der man sich über einzelne Tools, Probleme, Ideen austauschen kann. In dieser sind derzeit 738 Personen registriert, die sich bereits recht rege austauschen.
Kosten
KI-Schulgenie ist kostenpflichtig und kostet gut 100 Euro pro Jahr (oder 2 Euro pro Woche). Es gibt auch eine leicht abgespeckte Version für den halben Preis. Wie und ob sich dieser Preis entwickeln wird, ist nicht ganz klar. Der Betreiber des Dienstes, Rene Mayer, schreibt auf seiner Seite, dass sich der Preis künftig auch erhöhen könne. Allerdings verspricht er, dass der Preis für bereits bestehende Kunden gleich bleiben werde.
Fazit
KI-Schulgenie ist noch relativ neu auf dem Markt. Dennoch verfügt es über eine recht umfangreiche Sammlung an KI-Tools, die die Unterrichtsvorbereitung erleichtern, und den Unterricht selbst auflockern können. Es lädt ein, mit den Tools zu experimentieren.
Für das Angebot der Tools, nutzt KI-Schulgenie verschiedene KI-Dienste, von denen die Benutzerin oder der Benutzer allerdings nicht direkt etwas mitbekommt. KI-Schulgenie verspricht, dass die eingegebenen Daten sicher und das ganze Angebot auch DSG/DSGVO-konform sei.
Es gibt eine 14-tägige Testzeit, während der man das angebot kostenfrei nutzen kann. Es kann sich lohnen, damit zu spielen, Dinge auszuprobieren und ein Gefühl dafür zu bekommen, ob es für den eigenen Unterricht ein nützliches Tool sein könnte.
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