Open Data – Portale und Anwendungen

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Open Data sind Daten, auf die man frei und kostenlos zugreifen kann und die frei genutzt, weiterverarbeitet und weiterverwendet werden dürfen. Mit offenen Daten sind nicht Daten in Textform gemeint, sondern strukturierte und maschinenlesbare Daten in offenen Formaten. Dazu gehören Geodaten, Wetterdaten, Finanz-, Umwelt- und Verkehrsinformationen, Statistiken und auch Bildungsdaten. 

Da die Daten mit Steuergeldern generiert und bezahlt worden sind, sollen sie der Allgmeinheit auch zugänglich sein, dies ist die Grundüberlegung der Open-Data-Bewegung. Die Daten sind nicht personenbezogen, sondern anonymisiert. Offene Daten helfen der Gesellschaft, den Hochschulen und der Wirtschaft, Wissen zu erschliessen und neue Informationsdienstleistungen zu entwickeln. Sie fördern damit Innovation und Zusammenarbeit. Beim Nachnutzen der Daten und dem Verknüpfen von Datensätzen entstehen neue Schnittstellen, Anwendungen und Lösungen. Offene Daten schaffen zudem Transparenz und Vertrauen in diejenigen, die sie erheben. Sie unterstützen die Demokratie. 

In diesem Post soll gezeigt werden, wo man offene Daten findet und wie sie mit Anwendungen genutzt werden können. Es sind zwar keine fertigen Unterrichtsprojekte dabei, aber doch eine Fülle von Ideen, wie Open Data auch an der Schule eingesetzt werden könnten.

 

Datenportale

Schweiz

  • opendata.ch: Verein zur Entwicklung und Nutzung von Open Data in der Schweiz: Erschliesst Datenquellen und kümmert sich um die Weiterentwicklung neuer Projekte.
  • opendata.swiss: Das Portal der Schweizer Schweizer Behörden für offene Daten – von Behörden, bundesnahen Betrieben, Kantonen und Gemeinden. Über 3500 kategorisierter Datensätze. 32 Anwendungen.
  • öV Schweiz: Open-Data-Plattform öV Schweiz. Kundeninformationsdaten des öffentlichen Verkehrs der Schweiz.

Deutschland

  • GovData: Das Datenportal für Deutschland. Verwaltungsdaten transparent, offen und frei nutzbar. 

Österreich

  • data.gv.at: Offene Daten Österreichs. Daten und Anwendungen. 
  • Open Data Portal Österreich: Portal für Daten, die nicht aus der öffentlichen Hand stammen: Wirtschaft, Kultur, NGOs, Forschung, Zivilgesellschaft. 

Weitere Datenportale

  • Offenes Datenportal der EU: Daten und Anwendungen.
  • Open Knowledge Foundation: Gemeinnützige Organisation, die sich für offenes Wissen, offene Daten, Transparenz und Beteiligung einsetzt.
  • Open Data Showroom: Suchmaschine für Open Data Projekte auf der ganzen Welt.
  • UNdata: Statistikabteilung der Vereinten Nationen. Datenzugriffssystem zu 35 Datenbanken und 60 Millionen Datensätzen.
  • World Bank Open Data: Portal für frei verfügbare und nutzbare Daten der Weltbank. Einstieg nach Land, Thema oder nach 20 verschiedenen Indikatoren.

Bibliotheken

Viele Bibliotheken, Archive und Museen betreiben Online-Plattformen mit offenen und frei zugänglichen Daten. Sie beginnen, ihre Kataloge für Suchroboter zu öffnen, die Metadaten werden öffentlich gemacht und lassen sich mit ähnlichen Daten zu linked open data verknüpfen.

  • e-manuscripta.ch: Plattform für digitalisierte handschriftliche Quellen aus Schweizer Bibliotheken und Archiven.
  • e-pics: 400’000 digitalisierte Bilder auf der Plattform der ETH-Bibliothek.

  • e-Pics Thomas-Mann-Archiv: Bilddatenbank mit rund 2000 rechtefreien Fotografien zu Thomas Mann.
  • e-rara.ch: Die Plattform für digitalisierte Drucke aus Schweizer Bibliotheken. 65270 verfügbare Titel. Drucke des 15. bis 20. Jahrhunderts. Kostenlose PDFs von Büchern und Karten.
  • Explora ETH Zürich: Eine Erlebniswelt der ETH-Bibliothek. Storytelling-Plattform: Erzählt Geschichten rund um Zeitfragen und Wissenschaft.
  • Germanistik im Netz: Fachbibliothek Germanistik.
  • Max Frisch Archiv: 4000 Fotos, die Frischs Leben dokumentieren.

Journalismus

Schule

  • Elixier: Der deutsche Bildungsserver führt einen zentralen Suchindex für Unterrichtsmaterialien deutscher Bildungsportale.
  • Europäisches Datenportal: Education: Open Data in Schools.
  • Handbuch der Digital Humanities. Mit Digital Humanities werden Neuerungen in den Geisteswissenschaften zusammengefasst, die auf der Anwendung digitaler Ressourcen beruhen. Ein konzentrierter Überblick findet sich in diesem Handbuch.
  • Leitfaden. Daten machen Schule: Leitfaden zur Nutzung offener Daten im Unterricht. 
  • Open-Data und Schule: Das Open-Data Schulprojekt basiert auf einer Kooperation der Stadt Moers und der Hochschule Rhein-Waal mit dem Gymnasium Adolfinum. Ziel des Projekts ist es, das Interesse des Bildungsbereichs an offenen Daten zu fördern und praktische Anleitungen für den Einsatz im Unterricht zu geben. „Einsatzfelder in der Schule“.
  • School of Data: Online Kurse und Offline Trainings.
  • WerdeDigital.at: Lehrende arbeiten mit dem Netz. Publikation mit Beiträgen von 104 Autoren zum Einsatz digitaler Medien in der Öffentlichkeitsarbeit, im Unterricht, in der Unterrichtsvorbereitung, zur Vernetzung und für die Weiterbildung.

Deutsch

  • Deutsches Textarchiv (DTA): Wissenschaftliches digitales Textarchiv mit Texten aus der Zeit um 1600 bis 1900 als linguistisch annotiertes Volltextkorpus.
  • Literatur und Textanalyse: Ngram Viewer, Textanalyse Tools für Kopora: Voyant und TAPoR oder JSTOR  Mit dem Google Ngram Viewer kann per Mausklick untersucht werden, wie häufig ein bestimmtes Wort während der letzten zwei Jahrhunderte in Büchern verwendet wurde. Dahinter steht eine Datenbank von 500 Milliarden Wörtern (hauptsächlich in Englisch).  

Englisch

  • HyperHamlet: Datenbank mit Tausenden von Zitaten aus Shakespeares Hamlet, ermöglicht so eine neue Art der Kulturgeschichte des berühmten Dramas. 

Französisch

Geografie

  • ArcGIS. Kartenerstellung ohne Beschränkungen. 
  • GIS-Browser: Ermöglicht das Visualisieren verschiedener Geodaten des Kantons Zürich in einer Karte: Flora und Fauna, Verkehr, Infrastruktur. Seit Anfang Jahr sind die kantonalen Geodaten kostenlos und ohne Einschränkung verfügbar.
  • Google Earth Outreach: Felddaten in Google Earth und Google Fusion Tables darstellen. 
  • OpenEcoMap: Visualisierung von Infrastrukturelementen, welche die Landschaft charakterisieren: Wege, Bänke, Bäume, Masten usw.
  • Schoolmaps: Kartenviewer, Unterrichtsideen und Ideenskizzen. 

Geschichte

Informatik

Wirtschaft und politische Bildung

Anwendungen

Einen Überblick zu Anwendungen und Tools bieten die folgenden Seiten:

  • Opendata swiss: Welche Anwendungen gibt es? „Anwendungen vereinfachen den Blick auf Informationen und machen sie für ein breites Publikum zugänglich“. 
  • Der Open Data Show Room der Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit präsentiert Applikationen zur interaktiven Datenvisualisierung. «Die Apps befassen sich mit Themen wie Finanzen, Umwelt, Verkehr, Bildung etc. und verschaffen durch kreative Darstellungsarten einen verständlichen und transparenten Zugang zu komplexen Daten.»
  • Opendata-Tools: Tools to Explore, Publish and Share Public Datasets.
  • Open Government Wien: Toolsammlung. 

Einzelne Beispiele:

  • AWS Public Datasets. AWS stellt öffentliche Datensätze kostenlos zur Verfügung. Die Daten müssen nicht heruntergeladen werden, sondern können mit Produkten wie EC2, Amazon Athena oder AWS Lambda analysiert werden. Hier finden sich Geo- und Umweltdatensätze, Datensätze zu Genomik und Biowissenschaften, Datensätze für maschinelles Lernen, Regulierungsdaten und statistische Daten. 
    • Common Crawl. Ein Datensatz aus WebcrawlDaten aus über 5 Milliarden Webseiten. 
    • Multimedia Commons: Eine Sammlung von fast 100 Millionen Bildern und Videos mit Audio- und visuellen Funktionen und Anmerkungen.
    • GDELT: The Global Database of Events, Language, and Tone. Über eine halbe Milliarde Datensätze, die die weltweiten Nachrichten im Fernsehen, in Druckmedien und im Web überwacht und täglich aktualisiert. 
    • OpenStreetMap (OSM) ist ein Projekt, das frei nutzbare Geodaten sammelt, strukturiert und für die Nutzung bereitstellt.
  • Badi Zürich: Freibäder auf einen Blick . Diese Windows-App zeigt alle Standorte von städtischen Freibädern samt Informationen zu Öffnungszeiten sowie aktuell gemessenen Wassertemperaturen.
  • Baumradar: Identifikation von über 55000 Bäumen in der Stadt Zürich auf einer Karte mit detaillierten Informationen wie Baumart, Pflanzjahr und Verbreitung. Datengrundlage: das Baumkataster und die Gebäudeadressen der Stadt Zürich und Kartenmaterial. 

 

  • Google Books: Die grösste Sammlung digitalisierter Bücher, in Auszügen einsehbar. Einsatz für die quantitative Analyse von Kultur mit dem NGram Viewer. -> Google Book Search
  • Google Trends: Echtzeitsuchanfragen von Google: Suchbegriffe in Relation zum totalen Suchaufkommen. Zeigt die Popularität einzelner Begriffe im Zeitablauf. Damit können geselschaftliche Trends erkannt werden. Über Explore lassen sich Begriffe eingeben und geografisch oder nach Kategorien filtern.
  • Living History – Geschichte erleben. Denkmalpflegeobjekte in der Nachbarschaft. «Erleben Sie Zürich, wie sie es noch nie getan haben. Historische Karten, alle Denkmalpflegeobjekte sowie Gartendenkmale und Aussichtpunkte auf einen Blick – wo immer in Zürich Sie sich gerade befinden. Oder wählen Sie eine Tour, um zusätzliche Informationen zu erhalten und einer vorgeplanten Route entlang zu spazieren.»
  • Open Food Data: Überblick über die Food Data Ressourcen.
  • Semantic MediaWiki. Open-Source-System, das ein Wiki in Verbindung mit vielen zugehörigen Softwareerweiterungen zu einer leistungsfähigen und flexiblen Datenbank erweitert. 
  • manualslib: In dieser Datenbank gibt es technische Handbücher von über 1,9 Millionen Geräten und Zubehör. (via digithek.ch)
  • smapshot: Die partizipative Zeitmaschine. «Das Ziel von smapshot ist es, mit der Hilfe von historischen Bildern einen virtuellen Globus der Vergangenheit zu rekonstruieren. Damit kann man durch Landschaften navigieren, welche in der Vergangenheit fotografiert wurden. 

  • Swiss Railway Map. Echtzeitdaten im GTFS-RT Format. Darstellung der Züge in Echtzeit! 

  • vornamen.opendata.ch: Diese interaktive Datenbank ermöglicht Abfragen zur Häufigkeit von Vornamen in der Wohnbevölkerung der Schweiz. Filtermöglichkeiten nach Geschlecht, Zeitraum und Sprachregion. 
  • WC Finder Zürich. Diese Android App dreht sich ganz um das Thema ZüriWC. Sie soll jeden dabei unterstützen, das am nächsten gelegene, öffentliche WC schnell zu lokalisieren und aufzusuchen.

Veranstaltung

  • OpenData.ch/2018: Dieses Jahr wird die Konferenz am 3. Juli in St. Gallen von der Fachhochschule St Gallen und dem Verein Opendata.ch durchgeführt.  Mit VertreterInnen aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Journalismus, IT und weiteren Interessengebieten.

 

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Beitragsbild: By Agenzia per l’Italia Digitale – Presidenza del Consiglio dei Ministri [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

0 Kommentare

  1. Lieber Urs
    Super. Danke für die tolle Zusammenstellung. Ich kann diese Datenportale super beim Ausprobieren von Power Bi nutzen. Frohe Ostern.

  2. Pingback: Open Data – Portale und Anwendungen | quisquilia

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