Wer von Big Data spricht, spricht immer auch vom Datenschutz. Wer beschafft sich die Daten? Wo werden sie gelagert? Werden sie ausgewertet? Bin ich in Gefahr? Das sind Fragen, die sich sofort stellen, wenn man an Big Data denkt. Wie sieht es konkret aus? Kann man wissen, wer was sammelt? Bei vielen Diensten weiss man es nicht. Bei Google schon! Und bei Facebook teilweise. Hier eine Anleitung, wie man herausfindet, was diese Dienste über einen wissen.
Google ist zwar einer der grössten Datensammler im Internet. Aber gleichzeitig auch einer der Transparentesten. Deshalb ist es relativ einfach herauszufinden, was für Datensätze bei Google über einen angelegt werden. Die Übersicht findet man hier: www.google.com/settings/accounthistory. Unten folgt eine detaillierte Auflistung mit Hinweisen, wie man die Daten verwalten kann.
Such-History
Unter
history.google.com/ findet man eine Auflistung aller Suchanfragen, die man über Google getätigt hat. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man über einen Google-Account verfügt. Andernfalls kann man die History nicht abrufen, und sie wird auch nicht mit einer Person verknüpft. In dieser History lassen sich die Suchanfragen sortieren. Man erfährt zum Beispiel, welche Werbungen man angeklickt, welche Bilder gesucht und welche Orte auf Maps abgefragt hat. Wie man den Suchverlauf löscht, erfährt man hier:
support.google.com/accounts/answer/465?hl=de
Wo war ich?
Welche Geräte nutze ich?
Youtube-Protokoll
Profil für Werber
Unter
www.google.com/ads/preferences/ lässt sich feststellen, in welche Zielgruppen für die Werber man fällt. Kann ganz interessant sein, wenn man erfährt, welche Interessen man hat. Passt es einem nicht, kann man einige Daten auch bearbeiten.
Welche Apps greifen auf Google Daten zu?
Google-Daten herunterladen
Will man die Google-Daten archivieren oder in einen anderen Dienst überführen, lassen sich alle Daten auch herunterladen. Unter dem Link
https://www.google.com/settings/takeout erfährt man, wie es geht.
Wie stehts bei Facebook?
![](http://web2-unterricht.ch/wp-content/uploads/2014/11/einstellungen.png)
Man kann Google einen unangenehmen Datenkraken schimpfen. Aber immerhin ist er recht
transparent. Beispielsweise bei Facebook sieht es anders aus. Dort lässt sich viel schlechter kontrollieren, was gesammelt wird. Es ist auch schwieriger zu erfahren, was gesammelt wird.
Es gibt zwar dort ein Aktivitäten-Protokoll. Aber man erfährt zum Beispiel nicht, aufgrund welcher Informationen Werbung eingeblendet wird. Hat man Interesse an mehr Daten, die Facebook sammelt, kann man diese als ZIP-File herunterladen. Eine Beschreibung, wie man auf die Facebook-Daten zugreifen kann, findet sich hier:
www.facebook.com/help/405183566203254
![](http://web2-unterricht.ch/wp-content/uploads/2014/11/download_seite.png)
Und zwar wählt man in seinen Konto-Einstellungen (oberes Bild) den Eintrag „
Lade eine Kopie deiner Facebook-Daten herunter.“ (unteres Bild). Danach gibt man die Mailadresse an und kann schliesslich die Datei herunterladen. Allerdings erfährt man auch dort nicht wirklich, welche Orts- oder Konsumdaten Facebook speichert.
Wie siehts bei anderen Diensten aus?
Bei vielen Internet-Diensten hat man dagegen überhaupt keine Ahnung, was und wieviel sie sammeln. Es ist mir zum Beispiel nicht gelungen herauszufinden, was ebay.ch oder amazon.com oder paypal.com oder andere Dienste für Daten über mich angelegt haben. Und schon gar nicht wie die Daten untereinander getauscht werden. Hinweise sind jederzeit willkommen!