Im Post Twitter Grundlagen werden die Grundfunktionen von Twitter erklärt.
Hier wird gezeigt, was für Twitter im Unterricht spricht, wie Lehrkräfte Twitter persönlich nutzen können und wie Twitter im Unterricht eingesetzt werden kann. Der Post schliesst mit einigen Tipps zum sicheren Gebrauch von Twitter an der Schule.
Wenn die Schule zwitschert: @Tastenspieler |
- Förderung der Medienkompetenz. Nur wenn man in der Schule mit sozialen Netzwerken wie Twitter arbeitet, kann man den SchülerInnen zeigen, wie sie diese klug und sicher einsetzen. Sie können später das mit Twitter Gelernte auf den Umgang mit anderen Plattformen übertragen.
- Mit Twitter lernt man, sich gewinnbringend zu vernetzen! Eine Kernkompetenz für Studium und Beruf und eine Grundlage für die Teamarbeit.
- Förderung der Selbstorganisation. Twitter „als Teil der digitalen persönlichen Lernumgebung“ (M_Heusinger)
- Twitter garantiert eine hohe Schüleraktivierung: Es können sich alle gleichzeitig beteiligen. (M_Heusinger)
- Twitter als eine natürliche und sinnvolle Anwendung von Smartphones im Unterricht!
- Förderung der Diskussions- und Debatierkultur.
- Man kann eine Experten-Öffentlichkeit in den Unterricht holen und Schüler an realen Diskussionen teilnehmen lassen. So lernen sie schnell und effektiv Hilfe zu bekommen.
- SchülerInnen lernen, sich Informationen zu beschaffen und diese zu filtern.
- Durch den Zwang zur Kürze lernen Schülerinnen, sich auf das Wesentliche zu fokussieren.
- Twitter lässt sich sowohl synchron als auch asynchron nutzen! Gesagtes ist dokumentiert. Abwesende können nachlesen.
- Schüler werden nebenbei sensibilisiert für Urheberrecht und Netiquette.
2) Twitter für Lehrkräfte
- Tägliche
Fortbildung im Dialog (herrlarbig).
- Twitter als Link- und Materialbörse.
- Twitter als
Austauschmedium unter Experten.
- Twitter,
um sich zu vernetzen:
- Lehrerchat
#EdchatDE: Jeden Dienstag findet von 20.00 Uhr bis 21.00 Uhr auf Twitter die Lehrerkonferenz #EdchatDE statt, moderiert von André Spang und Torsten Larbig. Am Anfang wird kurz auf die Regeln verwiesen, dann stellen sich alle vor, danach werden die Fragen gestellt mit F1 – F8 und beantwortet mit A1 – A8. Jedem Tweet wird der Hashtag #EdchatDE hinzugefügt. Eine spannendes Beispiel dafür, wie man sich als Lehrer gewinnbringend vernetzen und weiterbilden kann!
Interview mit André Spang und Torsten Larbig über #edchatde
- Am 11.02.2014 diskutierten 57 „TeilgeberInnen“ mit 644 Tweets zum Thema „Twitter in der Schule und an der Universität“. Weitere Informationen finden Sie im Blog und im Wiki.
- Schauen Sie doch einmal rein in den #EdchatDE!
3) Anwendungen im Unterricht
a) Ideen für den Deutschunterricht
- Stilistikübungen: Bei Twitter kann der Reiz gerade in der Beschränkung auf 140 Zeichen liegen, z.B. bei Stilistikübungen. Der Zwang zur Kürze kann genutzt werden für Übungen zu Wolf Schneiders Forderung Ballast abzuwerfen. Die Schüler sollen lernen, an der Sprache eines Tweets zu meisseln wie an einem Stück Marmor, bis der Text sitzt. Sie posten ihre Tweets mit einem Hashtag wie #Stil1P, diskutieren, favorisieren und retweeten.
- Gemeinsames Lesetagebuch: Einsatz von Twitter mit einem Lektüre-Hashtag, um die kollektiven Leseerfahrungen der Klasse zu sammeln, z.B. 3 Tweets pro Lektüreauftrag: Fragen, Antworten, Kommentare, Lektüreeindrücke. Die Schüler erfahren so bereits bei der Primärlektüre, wie die andern mit dem Text zurechtkommen, und können sich gegenseitig vielleicht sogar helfen, z. B. mit einem Hashtag wie #LTR&J1P.
- Die besten ersten Sätze: Schüler twittern die besten ersten Sätze ihrer Lieblingsbücher oder ihrer gesammelten eigenen Aufsätze mit einem Hashtag wie #1S2P. Dann bewerten sie die Sätze durch Favorisieren, machen Werbung für ihre Favoriten mit Retweets und geben einander Feedback mit der Antworten-Funktion. Die Rangliste wird im Direktunterricht als Einstieg in die Aufsatzlehre diskutiert.
#1S2P: 3 Tweets zu den besten errsten Sätzen |
- Kurzinhaltsangaben: Die SchülerInnen fassen allein oder arbeitsteilig die Kapitel eines literarischen Werks inTweets zusammen.
- Literarische Rollenspiele: Die Schüler erstellen Figuren-Accounts und twittern aus der Sicht einer literarischen Figur und in deren Stil als Faust oder als Gretchen oder als Woyzeck.
- Bewusstseinsstrom Texte: Bei einer Ausstellung über den Aktionskünstler Roman Signer oder den deutschen Expressionismus twittern die Schüler Bewusstseinsstrom-Fetzen und können so sehen, was den Kolleginnen zu den herausfordernden Werken durch den Kopf geht.
- Die Klassikklasse: Projekt eines Grundkurses Deutsch an einem Münchner Gymnasium zur Epoche der Klassik: @klassikklasse, dokumentiert in einem Blog. Die Schüler bloggen und twittern unter dem Namen einer Figur aus der Klassik.
- Twitterlyrik: Nach einer Einführung in die Metrik und Lyrik versuchen sich die Schüler selbst in kurzen Gedichten oder Aphorismen wie etwa raventhird.
b) Ideen für andere Fächer
- Brainstorming mit einer Twitterwall: Als Lehrer kann ich bei Unterrichtsbeginn sehen, welches die brennenden Fragen sind und worauf ich am Anfang fokussieren könnte.
- Experten in das Klassenzimmer holen: Mit einem Spezialisten zu einem komplexen Thema twittern, z. B. mit einem Datenschutzbeauftragten, einem MOOC-Spezialisten, einem Bildungsexperten, einem Politiker.
- Twitterwall zu einem Vortrag:
- Für Kommentare und Fragen zu einem Lehrervortrag, mit einem Hashtag wie #HnKlassik.
- Für arbeitsteiliges Feedback zu einem Schülervortrag, mit einem Hashtag wie #FB2012pnavo.
- Projekt-Kommunikation: Twitter für Kommunikation und Zusammenarbeit bei Projekten: Im Klassenlager bei einem Stadt-OL, bei einem Qr-Code-Ralley, bei der Einführung in die Bibliotheksarbeit oder bei einem Geocaching-Projekt.
- TwHisotry (Bernsen): Aus der Rolle einer historischen Person geschichtliche Ereignisse nachspielen: „Wie die Spanier Mexiko erobert haben.“
- „Geschichte
per Twitter. Reichspogromnacht in 140 Zeichen“, Spiegel: „Heute vor 75 Jahren.
Rekonstruktion der Ereignisse vor, während und nach der
Reichspogromnacht“, @9Nov38.
- Im Physikunterricht den Astronauten und der Raumsonde Rosetta folgen. (Idee von @frandevol, Artikel: zeit.de)
- Basteln eines Adventskalenders per Twitter (André Spang).
- Zusammen mit den SchülerInnen eine Twitter Netiquette erarbeiten.
- Web2.0-Tool Diskussionen verfolgen, wenn ein Tool in der Klasse gerade aktuell ist, und Fragen aufwirft, z. B. @LearningAppsorg (Tastenspieler).
Twitterwall. Nightflyer. License: CC-BY-3.0. Unverändert.
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- Twitterwall: Eine Twitterwall ist wie ein virtuelles
Anschlagbrett für Kurzmitteilungen. Sie kann in einer Veranstaltung mit einem
Beamer auf eine Seitenwand projiziert werden. Sie enthält die auf Twitter veröffentlichten Kurzmeldungen zu
einem bestimmten Thema mit einem bestimmten Hashtag. Die Tweets werden
chronologisch sortiert und spätestens im Minutentakt aktualisiert. Wichtige
Beiträge können von der Moderation in die Diskussion eingebracht werden. Sie
sind für alle Gäste auch ohne Twitteraccount sichtbar. Mit der Twitterwall sieht man den Raum denken.
- Twitterwall einrichten auf http://www.twitterwall.me/: Einloggen mit dem Twitter Account. Dann auf open
your wall klicken. Hashtag
eingeben. Show Twitter auswählen. Hashtag verteilen. Twittern
und anzeigen lassen.
4. Tipps zum sicheren Gebrauch
- Schüleraccounts mit halbsprechenden Benutzernamen einrichten lassen, die nur für Eingeweihte entzifferbar sind, z .B. 2012pnavo (Klasse und Name Vorname).
- Schüler darauf aufmerksam machen, dass sie die Standortangabe nicht aktivieren.
- Unter Einstellungen „Per E-Mail finden“ deaktivieren oder das Twitter Account von einem „anonymen“ Mail-Account aus einrichten. (Einstellungen – Profil bearbeiten – Sicherheit und Datenschutz – Häkchen rausnehmen bei Feststellbarkeit).
- Keine privaten Daten posten, die Rückschlüsse auf Schüler oder Klasse oder Schule erlauben.
- Unter Umständen mit einem gemeinsamen Twitter Account starten, das die Lehrkraft verwaltet.
- Tweets eventuell nur für akzeptierte Follower freigeben. (Einstellungen – Profil bearbeiten – Sicherheit und Datenschutz – Tweet-Sicherheit: Meine Tweets schützen). Dieses Schützen der Tweets läuft aber dem Grundgedanken von Twitter zuwider. Die Interaktion mit anderen Twitter-Nutzern sollte im Zentrum stehen.
- Als Lehrer zu Schülern professionelle Distanz behalten. Dazu eventuell ein zweites Konto, ein Schulkonto, erstellen.
- Gemeinsam Regeln abmachen, eine Twitter-Netiquette erarbeiten.
- Erst denken, dann twittern. Nur twittern, was man dem andern auch ins Gesicht sagen würde. (@david_obst)
- Tweets können auch gelöscht werden: Auf der Profil-Seite den Tweet suchen. Mit der Maus über die Nachricht fahren und auf Löschen klicken.
- Langsam in Twitter reinfinden, zuerst mitlesen, dann mitmachen.
5) Weiterführende Links
- Gruber, M. R.: How
to use Twitter for Social Learning (C4LPT). In: E-Learning-Koordination
Philosophische Fakultät UZH. 23.08.2011. - Gruber, M. R.: Teaching with Twitter. In: sowebeu. 07.03.2011.
- König,
Mareike: Twitter
in der Lehre (Schule und Universität): eine kleine Literaturliste. In:
Redaktionsblog. 13.08.2012. - Larbig,
Torsten: Zur
Vorbereitung des 20. EdchatDE: Twitter in der Schule und an der
Universität. In: #EDCHATDE. Blog zum Twitterchat für Lehrende. 10.02.2014. - Netz, Gabi: Zwitscher Ideen für den
Fremdsprachenunterricht. In: lehrer-online. 8.7.2009. - Pfeiffer, Thomas: Live-Feedback einbinden mit einer Twitterwall. In: #PB21 Web2.0 in der politischen Bildung.
31.05.2011. - Spang, André: EdchatDE.wordpress.com – #EdchatDE |
Blog zum Twitterchat für Lehrende. Smore-Review von @gcierniak: Die 29 Links rumd
ums Thema. - Spang,
André: Wiki zum EdchatDe. - Wampfler, Philippe: Zeichenbegrenzungen kreativ nutzen – Twitter im Deutschunterricht. In: Schule
Social Media. 1.5.2012.
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