Kollaboration im Schulzimmer ist ein grosses Thema. Lehrende mit Lernenden. Lernende untereinander. Für zeitgemässen Unterricht ist es unerlässlich, dass man irgendwie zusammenarbeiten, gleichzeitig am gleichen Dokument schreiben kann. Mit Onenote for Classroom erreicht diese Art der Zusammenarbeit eine neue Stufe: Es gibt Bereiche des Notizbuchs, in der nur die Lehrperson Schreibrechte hat, und jede Schülerin und jeder Schüler verfügt über einen Bereich, in dem sie oder er seine persönlichen Notizen machen kann.
Microsoft macht im Moment grosse Anstrengungen, um seine Produkte an die Schulen zu bringen. Dazu hat die Firma einen Unzahl von Lizenzierungmodelle erfunden, mit denen sie nun versucht, die Schulen auf ihre Seite zu bringen. So hausiert sie im Moment mit der Lizenz Office 365 ProPlus, die es allen Angehörigen einer Schule (Lehrende und Lernende) ermöglicht, das gesamte Office-Paket auf fünf Geräten für den privaten Gebrauch zu installieren. Dazu gibt es Lizenzen für die Lehrpersonen, mit denen man Zugriff auf alle Office-Web-Apps sowie ein Terabyte Online-Speicher auf Onedrive hat. Ziemlich viel also.
Onedrive for Classroom
Ein Feature das in der Lizenz „Office Online for Education“ enthalten ist, ist Onenote for Classroom. Auf den ersten Blick sieht es aus wie das gewohnte Onenote. Doch bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass sich doch sehr stark unterscheidet und wie gemacht ist, um im Unterricht eingesetzt zu werden. Ein solches Notizbuch besteht aus vier Bereichen:
- Bereich für die Notizen der Lehrperson: Dieser wird benutzt wie ein gewöhnliches Notizbuch. Schreibrechte hat nur die Lehrperson.
- Inhaltsbibliothek: Idealer Bereich, um Dokumente für die Schülerinnen und Schüler abzulegen oder andere Daten, die für den Lernprozess wichtig sind. SuS können von hier kopieren, aber nicht hineinschreiben.
- Platz für Zusammenarbeit: Dies ist ein Unternotizbuch, in dem Lehrperson und die SuS schreiben können. In diesem Bereich lässt sich vortrefflich gemeinsam Ideen entwickeln.
- Schüler-Notizbücher: Dieser Bereich besteht aus einem Notizbuch für jede Schülerin und jeden Schüler, den man beim Anlegen des Dokumentes einlädt. Jeder Lernende sieht nur sein persönliches Notizbuch, in dem er selbstverständlich Schreibrechte hat.
Eine Übersicht, wie ein Kurs-Notizbuch aufgebaut ist, gibt die unten stehende Grafik.
Bedienung
Kurs-Notizbuch im Gebrauch
Einschränkungen
- Im Moment ist es in der Online-Version noch nicht möglich, mit dem Stift zu arbeiten. Das Zeichnen, Schreiben und Kommentieren mit dem Stift funktioniert nur, wenn ein Kurs-Notizbuch in der installierten Applikation geöffnet wird.
- Noch gravierender aus meiner (mathematik-orientierten) Sicht. Es ist in der Online-Version nicht möglich, mathematische Formeln einzugeben oder auch nur anzuzeigen. Mit anderen Worten für den Mathematik-Unterricht sind die Kurs-Notizbücher im Moment nur eingeschränkt zu gebrauchen. Denn Formeln werden nur in der installierten Version angezeigt. Damit fällt aber die Möglichkeit, zur Live-Zusammenarbeit mehr oder weniger weg. Denn bis eine Eingabe, die in der installierten App gemacht worden ist, synchronisiert ist, dauert es viel zu lange. Und Mathematik ohne Formeln ist eigentlich nicht möglich.
Lieber Emil,
Vielen Dank für diese Einführung, den Appetitanreger!
OneNote for Classroom ist genau das, was viele neue innovative Möglichkeiten für LehrerInnen und SuS und den Austausch zwischen ihnen eröffnet. In Kombination mit einem Tablet/Notebook mit Stifteingabe ergeben sich wunderbare Perspektiven. (Vgl. auch die von dir aufgeführten weiterführenden Links.) GREAT!
Die von dir erwähnten Einschränkungen erachte ich ebenfalls noch als Manko, und ich wünsche mir, dass hier baldmöglichst seitens von Microsoft nachgerüstet wird.