Erfahrungen: Das Surface Pro 3 und 3 Anwendungen im Unterricht

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In diesem Blogeintrag will ich einige Erfahrungen aus dem
Unterricht mit dem Surface Pro 3 und die Vor- und Nachteile von 3 Anwendungen
darlegen.

Ich unterrichte seit einem Semester mit dem Surface Pro 3 in
der einfachsten Version (64 GB und i3-Prozessor) und bin nach wie vor sehr
angetan von den Möglichkeiten. Im Wesentlichen dreht sich mein Unterricht um
OneNote. Auf den ersten Blick könnte man kritisch bemerken: „Du schreibst ja
jetzt nur anstatt auf der Tafel auf deinem Tablet!“. Grundsätzlich stimmt das
auch, allerdings bieten sich hierdurch viele Möglichkeiten, weitere Anwendungen
einzubinden und so die Materialsammlung so kompakt wie möglich zu halten. Das
bringt natürlich viel Positives, aber auch Negatives mit sich, wie diese kleine
Beleuchtung der drei Anwendungen OneNote, OfficeMix und Screencast zeigt.
  • Nutzen mit
    OneNote:

Ich nutze OneNote in der Art, dass ich für jede Klasse
ein Notizbuch führe, das die SuS herunterladen und anschliessend eigene Notizen
ergänzen können. Das Notizbuch liegt dabei in OneDrive und ich alleine habe
Bearbeitungsrechte, herunterladen können es die SuS aber alle.
+: ist wie eine Tafel, der Anschrieb verschwindet
aber nicht nach dem Wischen
+: schnelles spontanes Reagieren auf verschiedene
Situationen (wie an Tafel) möglich
+: man schaut in Richtung der Klasse, spricht zur
Klasse und nicht (wie es mir viel zu oft passiert ist) zur Tafel
+: schnelle Einbindung von Screenshots (Dank Stift-Kalibrierung)
in OneNote: Hier kann man noch Notizen, Markierungen, etc. ergänzen
+: ermöglicht umfangreicheren Anschrieb als an der
Tafel, da man vieles vorschreiben kann und nur noch die Teile, die man wirklich
im Unterricht entwickeln will, im Unterricht ergänzen kann
+: SuS müssen nicht mitschreiben da das Notizbuch
über eine Cloud geteilt wird, sie können also besser aufpassen und es spart
viel Unterrichtszeit
+: Schüler können Notizbuch herunterladen und es im
eigenen Sinne ergänzen
+: Notizen sind recyclebar: Man kann dieselbe Notiz
auch für mehrere Klassen übernehmen
+: SuS haben die Notizen über die Semester hinweg
und müssen nicht nach alten Heften und Aufzeichnungen suchen
-: Schrift auf dem Tablet muss trainiert werden, da
sie sonst schnell unleserlich wird
-: man benötigt Geduld und Aufwand, bis die
Installation fertig ist und es bei allen SuS funktioniert
-: idealerweise benötigt man eine
Drahtlosverbindung um sich mit dem Tablet frei im Unterrichtszimmer bewegen zu
können
-: es fordert viel Eigenverantwortung von SuS: sie müssen
selbständig regelmäßig ihr eigenes Notizbuch auf den neuesten Stand bringen
-: Man ist auf einen Clouddienst angewiesen

  • Nutzen mit
    Office Mix

Durch diesen Blogeintrag wurde mir OfficeMix
schmackhaft gemacht und ich habe diese Anwendung auch in den Unterricht mit dem
Surface einbauen können. Dabei wurden Präsentationen sowohl ausserhalb des
Unterrichts (als Hausaufgabe oder als Prüfungsvorbereitung) genutzt als auch im
Unterricht mit Laptopklassen.
+: SuS können Präsentation sooft anschauen wie sie
wollen, dient auch zur Wiederholung und Vorbereitung
+: ermöglicht Flipped Classroom Unterricht
+: Kann in der Lektion eingesetzt werden, wenn man
längere Phasen benötigt, in denen man Einzelgespräche führen will oder
ähnliches (evtl. an Kopfhörer denken)
+: Link zur Präsentation kann in OneNote eingebunden
werden
+: kann man nur für SuS mit Link freigeben
+: einfügen von Quiz und Geogebra
+: SuS können Präsentationen auch auf dem
Smartphone anschauen
-: Erklärung alleine reicht nicht, es benötigt
Übungen
-: Schwer, mit Mathematik Quiz zu erstellen, da es
keinen Formeleditor oder ähnliches gibt
-: Rauschen bei den Audioaufnahmen (vielleicht nur
mein Problem?)
-: Auflegen des Handballens wie in OneNote geht
nicht, wird sonst als Stift erkannt und macht unschöne und unfreiwillige
Zeichnungen
  • Screencast
Als drittes und letztes will ich hier die
Einbindung von Screencasts besprechen. Dafür verwende ich den Icecream ScreenRecorder. Ich habe hier mit dem Surface oft Beispielaufgaben in OneNote
handschriftlich gerechnet und diese Videos dann über die Cloud geteilt. Dabei
kann man auch super Geogebra einbinden, wenn es Beispielsweise um
Schnittpunktbestimmung von Funktionen geht.
+: der Link zum Video in der Cloud kann auch in
OneNote eingefügt werden
+: SuS können daheim noch einmal Beispielaufgaben
anschauen
+: ähnliche Vorteile wie OfficeMix, nur nicht interaktiv
mit Quiz
-: Aufwand sehr hoch, bis man ein Video erstellt
hat, das man mit gutem Gewissen weitergeben kann
-: Qualität oft nicht so gut, da man sich mal
Verspricht oder Verhaspelt (wie im Frontalunterricht an der Tafel auch)
-: Wie Frontalunterricht auch: die Erklärung sollte
mit Übungen verbunden werden
Der grosse Vorteil, den das Surface in Verbindung
mit den hier erwähnten Anwendungen bietet, sehe ich in der Kompaktheit und der
Verfügbarkeit der Lerninhalte. Man kann in OneNote die Informationen bündeln
und durch Videos und OfficeMix-Präsentationen, sowie weiteren Inhalten aus dem
Internet oder auch PDF-Dateien (etc., etc.) ergänzen. So können SuS beim
eigenständigen Üben daheim oder bei Vorbereitungen auf (Abschluss)Prüfungen
jederzeit darauf zugreifen und auch die Inhalte des vorletzten Schuljahres
auffrischen. Meine Erfahrung ist, dass sich der Unterricht dadurch nicht
wesentlich verändert. Will man Frontalunterricht durchführen geht das ohne
grosse Umstellungen, will man mehr Schülerzentrierten Unterricht ist das in
einer Laptop/Tabletklasse ebenfalls möglich, da die SuS ja auch selbst Seiten
des Notizbuches erstellen können.
Benedict Grupp, Gastblogger

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