Viele Daten, mit denen man als Lehrperson zu tun hat, sind sehr sensibel und müssen besonders geschützt werden: Notenlisten, Berichte über Krankheiten von Schüler:innen, Zeugnisse und andere Beurteilungen. Dennoch ist es für viele sehr praktisch, diese in einem Ordner speichern zu können, auf den man von verschiedenen Rechnern zugreifen kann. Zudem möchte man gewisse Dateien auch mit Kolleg:innen teilen können.
Obwohl es wahrscheinlich viele von uns so machen, ist das Speichern von sensiblen Daten in Cloud-Speichern (OneDrive, Dropbox etc.) untersagt und verletzt das Datenschutzgesetz.
Verschlüsseln ganzer Ordner
Die Open-Source Software Cryptomator schafft hier Abhilfe, weil sie genau für dieses Problem entwickelt worden ist. Sie kann die Daten eines Ordners in der Cloud so verschlüsseln, dass man weiterhin Dateien dort ablegen und verändern kann und sie dennoch von OneDrive synchronisiert werden können.
Die Installation und die Bedienung von Cryptomator ist sehr einfach. Bei der Installation muss man sich entscheiden, ob man einen Notfallschlüssel anlegen möchte. Denn vergisst man das Passwort für einen Ordner, lassen sich die Daten darin nicht mehr rekonstruieren. Nach der Installation legt man einen (oder auch mehrere) Ordner als „Tresor“ fest. Legt man diesen Ordner in einen OneDrive oder in die Dropbox, wird er synchronisiert, wie jeder andere Ordner dort auch. Der grosse Unterschied: Weder der Cloud-Anbieter noch sonst irgendwer kann auf den Inhalt zugreifen oder auch nur sehen, wie die Unterordner heissen. Der Inhalt ist komplett vor fremdem Zugriff geschützt.
Cryptomator erzeugt dann ein zusätzliches Laufwerk, das einem in Windows unter „Dieser PC“ angezeigt wird.
Am eigentlichen Speicherort im OneDrive erscheinen lediglich kryptische Datei- und Ordnernamen, die keine Auskunft über den eigentlichen Ordnerinhalt geben.
Bestehenden Tresor einbinden
Möchte man von einem zweiten Computer aus auf die synchronisierten und verschlüsselten Daten zugreifen, installiert man dort Cryptomator ebenfalls. Danach öffnet man einen Tresor durch Doppelklicken auf eine bestimmte Datei „vault.cryptomator“.
Fazit
Cryptomator ist eine Open Source Software. Dadurch ist sichergestellt, dass sie genau das macht, was sie vorgibt und keine unnötigen Daten sammelt oder diese gar an Dritte weitergibt. Dadurch, dass der Programmcode öffentlich einsehbar ist, kann sich jede und jeder selbst von der Richtigkeit des Codes überzeugen. Diese Transparenz sorgt für einen hohen Grad an Sicherheit.
Einmal installiert, ist die Bedienung von Cryptomator äusserst einfach. Eigentlich muss man als Benutzer gar nichts tun. Cryptomator läuft im Hintergrund und verschlüsselt alle Daten, die in die entsprechenden Tresore abgelegt werden.
Es gibt auch andere Anbieter, die ähnliche Funktionalitäten anbieten. Doch diese sind meistens kostenpflichtig und nicht Open Source. Aus diesem Grund ist Cryptomator der Konkurrenz vorzuziehen. Solange man Cryptomator nur für sich nutzt, ist das Angebot gratis. Möchte man Cryptomator in einer Gruppe oder in einem Unternehmen nutzen, kostet die Benutzung 6 Euro pro Monate und pro Nutzer.
Die Software fügt sich derart gut in die täglichen Abläufe ein, dass man schnell vergisst, dass gewisse Ordner verschlüsselt sind. Und das ist gut so.