Es überrascht mich immer wieder, wie viele Lehrerinnen und Lehrer sich von Excel fernhalten. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, wie Sie Excel im schulischen Kontext nutzen können.
Einleitung
Interessanterweise wurde Excel bereits 1985 als rein grafisch orientierte Tabellenkalkulation für den Macintosh eingeführt. Die Einführung für Windows-Computer erfolgte erst im Oktober 1987 mit dem Erscheinen von Windows 2.0, als Excel 2.0 präsentiert wurde. Mittlerweile sind wir bei Version 2312 angelangt. Excel wird kontinuierlich weiterentwickelt, wobei regelmässig neue Funktionen hinzukommen, einschliesslich der Integration von Künstlicher Intelligenz.
Einsatz von Excel im schulischen Kontext
Ich nutze Excel häufig für verschiedene Aufgaben im Schulalltag. Im Folgenden stelle ich einige Beispiele vor. Die Arbeitsmappe mit diesen Beispielen können Sie hier herunterladen.
Semesterplanung
Excel eignet sich hervorragend für die Semesterplanung. Ein grosser Vorteil ist, dass ich die Daten formatieren und automatisch weiterverarbeiten lassen kann.
(1) In Spalte A wird die Funktion „Kalenderwoche“ verwendet, um die jeweilige Woche anzuzeigen. In Spalte B (2) kommt ab Zelle B3 die Formel =B2+7 zum Einsatz.
Absenzen Übersicht
Obwohl viele Schulen über ein Schülerverwaltungsprogramm verfügen, benötige ich für einige Kurse eine individuelle Absenzen Übersicht, die ich natürlich in Excel führe.
Die Vorteile dabei sind, dass ich die Daten (1) formatieren und leicht weiterentwickeln kann. Das Zusammenzählen der Absenzen (2) gelingt mit der Funktion =Anzahl2(). Die Ergebnisse können, wie im Fall von „Schüler 4“, eingefärbt werden, wenn eine bestimmte Anzahl überschritten wird – in unserem Fall wäre das die Zahl 2.
Klassen Organisation
Für die Verwaltung von Klassenlisten nutze ich ebenfalls Excel, um wichtige Informationen schnell zu erfassen und meine Klasse zu analysieren.
Das Alter der Schüler:innen ist beispielsweise eine wichtige Information für mich als Lehrerin. Um zu ermitteln, wie alt die Schüler:innen in einer Klasse sind (1), verwende ich die Funktion =DATEDIF(H2;HEUTE()). Weiterhin interessiert mich die Altersverteilung in der Klasse (2), die ich mithilfe der Funktionen MIN, MAX und MITTELWERT bestimme..
Es ist für mich ebenfalls von Bedeutung zu wissen, aus wie vielen verschiedenen Ländern (2) meine Schüler:innen stammen, sowie das Verhältnis von Jungen und Mädchen (4) in der Klasse. Diese Informationen erhalte ich durch die Funktion ZÄHLENWENN().
Bevor ich zum ersten Mal vor einer Klasse unterrichte, analysiere ich die Daten, wie bereits erwähnt. Dies vermittelt mir ein vorläufiges Bild der Klasse und hilft mir, mich auf den Unterricht vorzubereiten.
Bitte beachten Sie, dass alle Daten fiktiv sind und zufällig mit Hilfe von ChatGPT generiert wurden.
Notenverwaltung
Obwohl die Notenverwaltung in der Regel über ein Schülerverwaltungsprogramm erfolgt, erstelle ich zusätzlich eine detaillierte Übersicht der Leistungen und Noten meiner Schüler:innen mit Excel.
So kann ich festlegen, wie stark eine Prüfung gewichtet wird und welche Punktzahl maximal erreichbar ist (1). Auf Basis dieser Angaben berechne ich dann die individuellen Noten für jeden Schüler:in (2). Zu jeder Prüfung erstelle ich eine Zusammenfassung (3), in der die höchste, niedrigste und durchschnittliche Note oder Punktzahl ersichtlich ist. Abschliessend runde ich die Noten auf die gewünschten Kommastellen (4), in meinem Fall auf halbe Noten.
Ich möchte nicht auf die Notenberechnung mit Excel verzichten, denn sie ermöglicht mir eine schnelle Berechnung der Noten und gibt mir einen Überblick über die Leistungen der Klasse.
Projektbewertung
Ich bevorzuge es, Projekte anstelle von Prüfungen mit meinen Klassen durchzuführen, und auch da setze ich Excel für die Bewertung ein. Abhängig vom Projekt variiert mein Einsatz von Excel. Hier sind drei Beispiele, wie man Excel für die Bewertung von Projekten nutzen kann:
Mündliche Projektbewertung
Für jede:n Schüler:in erstelle ich eine Tabelle mit vorbereiteten Fragen (1-3), die ich aus einem Tabellenblatt „Pool Fragen“ übernehme. Während der Präsentation notiere ich mir die Antworten des:der Schüler:in und trage die erreichten Punkte (4) ein. Die Note erscheint dann automatisch bei (5).
Schriftliche Projektbewertung
Für jede:n Schüler:in erstelle ich ein eigenes Tabellenblatt, auf dem ich bei (1) alle wichtigen Informationen zum Projekt eintrage. Durch die Eingabe der Punkte (2) wird automatisch die Note (3) berechnet, und bei (4) besteht die Möglichkeit, ein persönliches Feedback zu geben.
Je nach Situation drucke ich die Tabellenblätter aus und verteile sie an die Klasse, oder ich erstelle für jede:n Schüler:in ein PDF und gebe es digital weiter. Die Druckvariante ist deutlich schneller. Die Schüler:innen schätzen es sehr, ein detailliertes Feedback bzw. eine ausführliche Bewertung zu erhalten.
Abhängig vom Projekt erstelle ich manchmal auch Bewertungen, die ich dann mithilfe eines Seriendrucks in Word an die Schüler:innen versende. Dies erreiche ich, indem ich eine einzige Tabelle mit allen Schüler:innen erstelle, in der deren Punkte, Bemerkungen sowie Noten aufgeführt sind. Siehe Bild.
Budget Klassenlager oder Klassentag
Immer wieder organisiere ich Veranstaltungen wie Klassenlager oder Klassentage, die eine Budgetplanung benötigen. Hier sehen Sie ein Beispiel für ein Klassenlagerbudget. Bei (1) trage ich die Anzahl der Personen ein, die am Lager teilnehmen. Danach erfasse ich die geplanten Ausgaben (2) sowie die Einnahmen. In Feld (3) werden daraufhin die Kosten pro Teilnehmer:in berechnet. Ein grosser Vorteil dabei ist, dass bei Änderungen der Teilnehmerzahl oder der Kosten die Berechnungen automatisch aktualisiert werden.
Excel lernen
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Der erste Clip zu Excel in der Schule #01 wurde gestern veröffentlicht und zeigt wie Sie die Semesterplanung, Absenzen Verwaltung und Klassenliste erstellen und analysieren können. Weitere Clips folgen.
Fazit
Immer wieder bin ich überrascht, wie viele Kollegen:innen Excel nicht nutzen, oft weil sie nicht genau wissen, wie sie es effektiv einsetzen können. Daher entschied ich mich, diesen Beitrag über Excel im Schulkontext zu verfassen.
Beim Schreiben wurde mir bewusst, wie intensiv ich Excel nutze. Ich könnte zahlreiche weitere Beispiele anführen, in denen Excel meine Arbeit effizienter gestaltet.
Excel ist meine bevorzugte Software aus dem Office 365-Paket. Excel dient mir nicht nur für die alltäglichen Aufgaben, sondern ist auch ein wertvolles Werkzeug zur Abfrage, Auswertung und grafischer Darstellung von Daten. Zudem lässt sich Excel mit der neuen Skriptsprache oder mit Visual Basic automatisieren.
Wie Sie sehen, bietet Excel eine Fülle von Möglichkeiten. Vielleicht konnte ich auch Sie dafür begeistern? Viel Spass beim Ausprobieren!
Mit den kostenlosen Libreoffice oder Google Tabellen (nebst anderen, freien, kostenlosen Tabellenkalkulationen) wird das genauso gehen. Insofern finde ich es erklärungsbedürftig, warum immer noch Office 365 präferiert wird.
Weil
– in der Wirtschaft Office 365 ein Standard ist,
– MS Excel mit VBA super erweiterbar ist,
– alle Office Programme nahtlos zusammenarbeiten,
– es tausende Anleitungen im Netz gibt,
– weil dir jeder bei einem Problem weiterhelfen kann,
– usw. usf.