Senfcall funktioniert extrem einfach: Im Browser legt man einen Namen für den Konferenzraum und ein Passwort fest und klickt auf „Starten“. Danach gibt man im Browser die Eralubnis, die Kamera und das Mikrofon zu benutzen, und schon ist man drin. Das ist alles! Wirklich alles.
Es ist keine Installation einer Software nötig. Es wird kein Acccount benötigt. Der ganze Vorgang, bis man zum ersten Mal eine Videokonferenz gestartet hat, dauert höchstens zehn Sekunden.
Für die anderen Teilnehmenden einer Videokonferenz gestaltet sich der Vorgang ebenfalls sehr einfach. Sie benötigen einen Link und das Passwort und sind nach drei Klicks ebenfalls bereits mit der Konferenz verbunden.
Das ist mit Abstand das Einfachste, was ich in diesem Bereich bisher gesehen habe.
Von Studierenden für Studierende
Senfcall wurde Studierenden aus Darmstadt und Karlsruhe aus einer Not heraus lanciert. Nach eigenen Angaben waren sie es leid, von ihren Universitäten dazu gezwungen zu werden, Video-Konferenzen mit Tools von datenhungrigen Big-Tech-Firmen abzuhalten. Sie wollten nach eigenen Angaben zeigen, „dass Videokommunikation für den digitalen Familienbesuch, Web-Seminare,
Unterricht und Konferenzen auch mit Datenschutz funktioniert.“
Basierend auf der OpenSource Software BigBlueButton bauten sie ihre eigene Video-Konferenz-Plattform, indem sie alle Funktionen wegliessen, die eien dauerhafte Speicherung von Daten nötig machte. BigBlueButton ist eine schweizer Open Source Software, die vom Verein CH Open zusammen mit dem Server- und Hosting-Anbieter green.ch lanciert worden ist.
Nach eigenen Angaben speichert Senfcall überhaupt keine Daten über das Ende einer Video-Konferenz hinaus, nicht mal den Namen des Konferenz-Raumes. Einzige Ausnahme sind gewisse Daten, wie Beispielsweise der verwendete Browser oder die IP-Adresse. Diese Daten werden in Logfiles abgespeichert, damit bei einer Fehlfunktion der Support helfen kann.
Darüber hinaus wird aber nichts gespeichert, respektive nach Beendigung eines Videocalls sofort alles wieder gelöscht. Es werden keine Namen von Benutzer:innen, keine Passwörter, kein Chatverlauf, keine abgespielten Videos und keine geteilten Präsentationen über das Ende der Konferenz hinaus gespeichert. Zudem wird die Internetverbindung während der Videokonferenz mit BigBlueButton verschlüsselt.
Schnell und übersichtlich
Wie bereits erwähnt ist der Start einer Konferenz sehr einfach. Es benötigt einen Namen für den Konferezraum, ein Passwort und einen Namen für die teilnehmende Person. Um weitere Personen einzuladen, können im Chatbereich die URL und das Passwort kopiert und weiteren Personen mitgeteilt werden.
Auch für weitere Teilnehmende ist der Vorgang einfach. Sie geben in einem Browser die URL ein, geben sich selbst einen Namen und geben das Passwort ein. Fertig.
Die Auswahl der Kamera und des Mikrofons ist sehr schön umgesetzt. Ein Popup-Fenster zeigt einem sämtliche verfügbaren Kameras und Mikrofone an. Dort wählt man das passende Gerät, erteilt im Browser die Genehmigung und fertig.
Benötigt man Hilfe bei den Grundfunktionen, gibt es eine sehr übersichtlich gestaltete Hilfe, auf der auch in Videos die wichtigsten Funktionen vorgeführt werden.
Auch für Unterricht tauglich
Gemäss den Angaben der Hersteller:innen wurde die Plattform mit bis zu 250 Teilnehmenden in einer einzigen Videokonferenz getestet. Damit ist die Software auch geeignet, um Unterrichtsformate über Senfcall zu organisieren – beispielsweise für hybride Sequenzen, Einzelgespräche oder auch kompletten Online-Unterricht.
Senfcall bietet die gewohnten Funktionalitäten einer Videokonferenz-Software:
- Chatbereich, in den alle Teilnehmenden schreiben können
- Es lassen sich Notizen teilen
- Jede Person kann eine Präsentation teilen
- Moderator:in kann andere Personen zum Präsentieren einladen oder sperren, stummschalten oder ganz aus der Konferenz werfen.
- Moderator:in kann andere Personen zu Moderator:innen machen
- Teilnehmende können die Hand heben
Darüber hinaus gibt es in Senfcall eine einfache Möglichkeit eine Umfrage oder ein Quiz zu starten. Eine solche Umfrage ist mit wenigen Klicks konfiguriert und kann allen Teilnehmenden eingeblendet werden. Das ist eine sehr willkommene Abwechslung in vielen Vorträgen oder Unterrichtseinheiten.
Fazit
Wer auf der Suche nach einer schlanken Alternative zu Teams und Zoom ist, findet mit Senfcall ein sehr gutes Angebot. Senfcall ist nach meinem Dafürhalten der konsequenteste Anbieter, wenn es um den Datenschutz geht.
Für einfache Video-Konferenzen mit den wichtigsten Funktionalitäten ist Senfcall eine sehr gute, funktionierende und sichere Alternative.