OBS Studio: Erklärvideos erstellen mit Open Source Tool

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Von Lehrpersonen erstelle Erklärvideos zeichnen sich immer mehr als ein wichtiges Element des Fernunterrichts ab. Mit dem richtigen Tool ist die Erstellung eines solchen Videos auch keine Hexerei. Es gibt sehr viele Programme, die das leisten. Allerdings gibt es nur eines, das Open Source und damit vollständig gratis ist: OBS Studio. Es ist die erste Wahl von vielen Gamern, die damit ihre Game-Streamings herstellen. Doch auch für Lehrpersonen ist das Tool sehr praktisch.

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Screen Recording Software, mit der man eigene Erklärvideo herstellen kann, gibt es wie Sand am Meer. Doch praktisch alle kosten entweder Geld, oder beschränken in der Gratis-Version die Videolänge oder fügen gar ein Wasserzeichen in die Videos ein. Eines der besten Tools jedoch ist vollkommen gratis und werbefrei, weil es von einer Open Source Gemeinschaft entwickelt worden ist: OBS Studio. (OBS steht für Open Broadcaster Software) 

Wichtigste Features

  • OBS gibt es für jedes Betriebssystem, also für Windows, OSX und Linux
  • Es kann der gesamte Bildschirm oder nur eine Bereich davon aufgezeichnet werden
  • Es können auch nur einzelne Programm-Fenster aufgezeichnet werden
  • Man kann mehrere Elemente gleichzeitig aufnehmen (z.B. ein Programmfenster und oben rechts klein eingeblendet die Webcam)
  • Es kann während der Aufzeichnung zwischen verschiedenen Sichten hin und her gewechselt werden
  • Das Ausgabe-Format und die Auflösung der Videos ist frei konfigurierbar. 
 

Das Programmfenster von OBS ist sehr aufgeräumt. Im unteren Bereich werden die verschiedenen Quellen (Bildschirme, Programmfenster, Webcam etc.) konfiguriert. Ebenso werden die Audioquellen (Mikrofon, Systemsound etc.) dort festgelegt.

Installation und Konfiguration

OBS Studio lädt man von hier herunter: https://obsproject.com/de. Die Installation ist schnell erledigt.

Beim ersten Start gibt es die Möglichkeit, den Autokonfigurations-Assistenten zu nutzen. Das ist sehr praktisch, weil man dadurch die optimalen Einstellungen für das eigene System bekommt, ohne sich selbst darum kümmern zu müssen. 

 

Gebrauch

Quellen festlegen

Bevor man mit der Aufnahme von Videos loslegen kann, müssen zuerst Quellen definiert werden. Dies kann ein ganzer Bildschirm, Teile eines Bildschirms, einzelne Programmfenster oder auch ein Bild sein. 

üUber das +-Zeichen lassen sich neuen Quellen definieren. Die Auswahl ist sehr gross. Für die Aufnahme selbst lassen sich dann auch mehrere Quellen gleichzeitig und überlagert anzeigen.

Nachdem man eine Quelle ausgewählt hat, kann man noch Einstellungen vornehmen. Beispielsweise kann man festlegen, ob der Mauszeiger ebenfalls aufgezeichnet werden soll und wie gross die Quelle im fertigen Film dargestellt werden soll. 

Video aufnehmen

Mit einem einfachen Klick auf den Button „Aufnahme starten“ beginnt die Aufnahme. Sie zeichnet alle Aktivitäten in den ausgewählten Quellen auf und zeichnet zudem den Ton aus den Audio-Quellen auf.

Der Start/Stop-Knopf für die Aufnahme befindet sich unten rechts.

Während der Aufnahme lassen sich die Quellen auch wechseln. Hat man mehrere Quellen definiert, sieht man am „Augen“-Symbol neben der Quelle, ob sie aktiviert ist oder nicht. Durch einen Klick auf das „Augen“-Symbol lässt sich eine Quelle ein und ausblenden.

Das ist sehr praktisch, wenn man in verschiedenen Programm-Fenstern etwas zeigen möchte im Video. Dazu definiert man sich jedes Programmfenster als eine Quelle. Während der Aufnahme schaltet man dann die entsprechenden Quellen ein und wieder aus. So bleibt das Video sehr übersichtlich und die Betrachter*innen müssen nicht dem Video-Autor zusehen, wie er auf dem Bildschirm Programmfenster hin und her schiebt.

Video speichern

Die Speicherung eines Videos ist sehr einfach. Sobald man den Knopf „Aufnahme stoppen“ klickt, wird das Video in einen vorher definierten Ordner gespeichert. Fertig.

Jetzt muss das Video nur noch auf einem Video-Plattform (zum Beispiel Microsoft Stream) hochgeladen werden. Und schon ist das Erklärvideo für die Schülerinnen und Schüler bereit.

Fazit

OBS Studio ist nach sehr kurzer Eingewöhnungszeit ein sehr praktischer Helfer im Fernunterricht. Der Aufwand, um ansprechende Erklärvideos zu erstellen, ist sehr klein. An die eigene Logik von OBS Studio mit dem Definieren von Quellen – und nicht einfach Aufzeichnen des Bildschirms – gewöhnt man sich sehr schnell. Und dass alles garantiert werbefrei und Open Source ist, ist ein sehr grosses Plus.

Einziger Wermutstropfen ist das Fehlen eines Video-Editors. Wenn man bemerkt, dass das Video zu lange ist, oder man verschiedenen Szenen zusammenschneiden möchte, kann man dies nicht in OBS Studio tun. Dafür braucht man eine zusätzliche Software.

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0 Kommentare

  1. Das Tool kann ich nur empfehlen – ein kleiner Tipp für Surface Book-User, bzw. User von Geräten mit mehreren Grafikkarten: wenn die Quelle mal schwarz bleibt, einfach in den Grafikeinstellungen von Windows darauf achten, dass das aufgenommene Tool und OBS auf derselben Grafikkarte laufen.

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