Ein vielseits gewünschtes Feature ist seit einigen Wochen in OneNote verfügbar: Notizbuch-Seiten von Schülern können ab sofort gesperrt werden. Damit können Klassen-Notizbücher auch in Prüfungen eingesetzt werden. Eine Abgabe der Schüler-Arbeiten ist nicht mehr nötig. Die entsprechenden Seiten werden nach Abschluss des Tests mit einem einzigen Klick gesperrt und die Schülerinnen und Schüler können nichts mehr verändern. Im folgenden zeige ich auf, wie es funktioniert.
Die Benutzer-Community hat es seit langem gefordert. Nun hat Microsoft reagiert und das neue Feature in sämtliche Versionen von OneNote for Class eingebaut. Ab sofort lassen sich Seiten für die Bearbeitung sperren, die sich im Schüler-Bereich befinden. Über das Kursnotizbuch-Addin lassen sich sogar alle Seiten eines bestimmten Abschnitts in allen Schüler-Abschnitten auf einmal speichern.
Das Sperren von Seiten, auf denen Schülerinnen und Schüler Schreibrechte haben, hat schon bisher funktioniert. Allerdings nur im „Platz zur Zusammenarbeit“. Und das Sperren dieses Bereiches musste mühsam über die Klassennotizbuch-Administration auf office.com vorgenommen werden. Das neue Feature ist viel einfacher zu handhaben. Denn es reicht das Setzen eines einzigen Hakens, um eine ganze Menge von Seiten zu sperren.
Wie es geht?
Der Vorgang für das Sperren von Schüler-Seiten ist in der OneNote App und in OneNote 2016 praktisch identisch. Weil sich die Screenshots jedoch sehr stakr unterscheiden, hier die Anleitungen für beide Versionen separat.
OneNote 2016
In OneNote 2016 wählt man im Kursnotizbuch-App das Menü „Arbeit der Kursteilnehmer überprüfen“. Und im Untermenü wählt man den enstprechenden Abschnitt im Schülerbereich aus.
Danach erscheint ein Fenster mit allen Seiten, die sich im entsprechenden Abschnitt der Schülerinnen und Schüler befinden. Dort wählt man nun die entsprechende Seite aus und setzt bei „Lock Pages“ einen Haken. Fertig.
Das Schloss-Symbol neben dem Namen der Schülerin oder des Schülers zeigt an, dass die entsprechende Seite nun gesperrt ist.
Bei OneNote 2016 gibt es eine kleine Einschränkung! Die Sperrung der Schüler-Seiten für die Bearbeitung funktioniert nur, wenn die Schülerinnen und Schüler mit der neusten Version von OneNote 2016 arbeiten.
OneNote App für Windows 10
In der Windows 10 App von OneNote ist der Vorgang analog. Man wählt ebenfalls im Reiter Kursnotizbuch den Menüpunkt „Arbeit der Schüler prüfen“.
Danach öffnet sich ein Fensterchen, wo man den Abschnitt und die Seite im Schülerbereich anwählen kann. Mit dem Setzen eines Hakens bei „Seiten sperren“ werden alle Schülerseiten für die Bearbeitung auf einen Schlag gesperrt.
Fazit
Das neue Feature von OneNote ist sehr wertvoll für den Einsatz im Unterricht. Denn ab sofort kann man OneNote in Prüfungen einsetzen. Man erzeugt ein Klassennotizbuch, verteilt die Prüfungsfragen an die Schülerinnen und Schüler in deren Bereich und lässt sie die Prüfung bearbeiten. Am Ende der Prüfung sperrt man alle Seiten. Danach kann man als Lehrperson die Prüfungen korrigieren, Anmerkungen anbringen und was auch immer an Feedback für die Schüler nötig ist. Weil die Seiten für die Schülerinnen und Schüler gesperrt sind, können sie zwar die Korrekturen sehen, jedoch selbst keine Änderungen mehr vornehmen. Das mühsame Abgeben von Prüfungs-Dateien in einen bestimmten Ordner mit Einmal-Schreibrechten entfällt. Ebenso eignet sich das Sperren von Seiten natürlich auch für Projekt-Arbeiten, Lernaufgaben, Arbeitsaufträge etc.
Ich selbst habe es bereits in einer Prüfung eingesetzt, in der die Schülerinnen und Schüler das gesamte Kursmaterial für die Prüfung benützen durften. Die Prüfungen lösten sie in ihrem eigenen Bereich. Es hat alles wunderbar funktioniert und für die Schüler war es ebenfalls sehr praktisch, weil sie nicht ständig zwischen verschiedenen Anwendungen hin und her wechseln mussten.
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Guten Tag Herr Müller
Bin neuer, begeisteter Nutzer von OneNote und es gefällt mir sehr was Sie beschreiben.
Ich kann mir die Nutzung für Projekt-, Fleissarbeiten gut vorstellen, weil da der Austausch unter den Lernenden erwünscht ist.
Wie verhindern Sie aber den elektronischen Datenaustausch während den Prüfungen?
Freundliche Grüsse
Wir nutzen bei uns an der Schule die Lenovo-Software „LanSchool“ (Erste Erfahrungen mit Lanschool). Diese ermöglicht es – auch auf BYOD-Geräten – während Prüfungen gewisse Dienste zu blockieren. Zudem sieht man als LP alle Bildschirme der Schülerinnen und Schüler. Dies reicht in den meisten Fällen aus, um einen „Informationsaustausch“ zu verhindern. Es ist nicht absolut sicher, aber sicher besser als nichts – und wahrscheinlich ebenso sicher, wie bei Prüfungen ohne Geräte.
Den Bereich „Platz zur Zusammenarbeit“ in Klassen-Notizbüchern lässt sich über office.com –> Class Notebook –> Notizbücher verwalten sperren.
Mit schönem Gruss
emil müller
Ich habe nun 1 Jahr ausschliesslich OneNote eingesetzt. Sowohl auf Schüler*innen-Seite als auch auf Lehrpersonen-Seite sehe ich den meisten Bereichen einen Vorteil.
Nun bin ich daran, zusätzlich Teams zu nutzen. Vor allem die Aufgaben-Funktion (verteilen, bewerten, zurückgeben von Aufgaben) ist äusserst nützlich. Teams ist jedoch anspruchsvoller als OneNote und kann für manche Schüler*innen zum Fallstrick werden.
Gibt es vielleicht Erfahrungen im Vergleich Aufgaben-Verteilung OneNote/Teams?
Mit scheint dass Teams deutlich mehr kann. So viel mehr bez. effizienter, dass es den Mehraufwand fürs Eingewöhnen wert ist.
Liebe Grüsse,
Andreas
Lieber Andreas
Seit Teams die Aufgaben anbietet habe ich von der Verteilung über das Kursnotizuch gewechselt. Mir gefällt vorallem, dass ich die Aufgaben terminieren kann. Die Aufgaben welche ich verteile, bewerte ich auch, d.h. ich schicke jeweils eine Rubrik mit, dies erleichtert das Bewerten und die Schüler/innen sehen wie es bewertet wird. Die abgegeben Aufgaben bespreche ich mit meinen Schüler/innen einzeln. Auch da habe ich dank Teams die Übersicht welche Arbeiten ich besprochen habe und welche noch nicht. Ebenfalls verwende ich „Noten“, dort ist ersichtlich wie viel Punkte jeder Schüler/in erreicht hat.
Ich glaube die Einarbeitungszeit lohnt sich. Liebe Grüsse Renée