Formative Tests werden im modernen Unterricht immer wichtiger. Es hat sich gezeigt, dass für solche testartigen Lern-Sessions interaktive Tools besonders nützlich sind. In diesem Blog wurden schon verschiedene Tools vorgestellt. Mit Mentimeter drängt nun ein weiterer Anbieter in dieses Segment. Das schwedische Unternehmen punktet mit einer sehr schönen Live-Resultate-Ansicht und einer sehr einfach zu bedienenden Benutzer-Oberfläche.
Mit dem Online-Tool Mentimeter wird es möglich, interaktive Präsentationen zu gestalten, bei denen Fragen an das Publikum eingestreut werden. Die Zuhörenden – also beispielsweise Schülerinnen und Schüler – zücken ihr Smartphone, gehen auf die Webseite menti.com und geben ihren Kommentar, ihre Antwort auf eine Frage oder ihre Antwort in einem Quiz ab. Mentimeter zeigt die Resultate live an. Damit ist Mentimeter ein ideales Tool für den Unterricht: Es lassen sich ganz einfach kurze Tests oder Quizfragen erstellen. Die SuS greifen mit dem Smartphone auf die Daten zu und erhalten über die Live-Resultate-Ansicht als Gruppe wie auch auf dem Smartphone ein individuelles Feedback über ihr Verhalten.
Präsentation erstellen
Präsentationen werden auf der Webseite von Mentimeter online erstellt. Dabei stehen etliche Templates zur Auswahl, die es ermöglichen, eine abwechslungsreiche Präsentation zu gestalten.
Ein sehr interessantes Feature von Mentimeter ist die Möglichkeit, eigene Folien aus Powerpoint- oder Google-Präsentationen zu übernehmen. Damit lassen sich bereits bestehende Präsentationen mit den interaktiven Features von Mentimeter anreichern.
Präsentieren
Im Präsentations-Modus zeigt Mentimeter seine Interaktivität. Denn das Publikum kann sich jederzeit die Präsentation auf sein eigenes Gerät laden und am Smartphone oder Tablet folgen. Dabei werden die Folien genau in jener Reihenfolge und Geschwindigkeit angezeigt wie auf dem Präsentations-Monitor. Nimmt man als Autor die entsprechenden Einstellungen vor, haben die Zuhörenden die Möglichkeit, während der Präsentation Fragen zu den einzelnen Folien zu stellen oder ein“Like“ zu vergeben.
Bei Folien mit Quiz-, Test- oder sonstigen Fragen erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, auf ihrem Smartphone ihre Antworten abzugeben.
Sind die Antworten der Schülerinnen und Schüler eingegangen wird das Resultat des Quiz‘ direkt angezeigt.
Ähnlich sehen auch die Resultate von Umfragen, bei denen es keine richtigen oder falschen Antworten gibt, aus.
Nach der Präsentation und nach dem Sammeln der Antworten lassen sich die Daten als Excel-File exportieren, so dass die Auswertung bequem vorgenommen werden kann.
Es gibt eine grosse Menge an möglichen Fragen-Typen. So lassen sich nicht nur die üblichen Mulitple-Choice-Fragen darstellen. Ebenso gibt es eine 2×2-Matrix, bei der pro Antwort zwei Grössen angegeben werden können oder eine Wortwolke, bei der die SuS mit beliebigen Wörtern antworten können.
Nicht Gratis
Mentimeter wirbt zwar damit, dass man es gratis nutzen kann. Dies stimmt aber nur in sehr beschränktem Rahmen. Sobald man es im Unterricht unter realen Bedingungen einsetzen möchte, kommt man nicht umhin, sich eine Lizenz zu kaufen.
Für Unterrichtende gibt es ein gesondertes Preismodell „Education“. Möchte man den Folien kein eigenes Design verpassen, kostet die Lizenz 60 US-Dollar pro Jahr. Will man den vollen Funktionsumfang nutzen, fallen 144 $ an Kosten an.
Fazit
Während andere, ähnliche Dienste Kahoot oder Quizlet Live vor allem auf Formative Tests und Quizzes ausgerichtet sind, liegt bei Mentimeter der Fokus eher auf interaktiven Präsentationen. Damit ermöglicht das Tool, am Ende einer Lektion ein Feedback einzuholen, während einer Lektionen einen formativen Test durchzuführen oder während einer Präsentation eine Verständnisfrage zu stellen. Im Unterschied zu Socrative, das ähnliche Möglichkeiten bietet, funktioniert Mentimeter auch, wenn das Internet nicht das schnellste ist oder die Gruppe der Befragten sehr gross ist.
Die Bedienung von Mentimeter ist sehr intuitiv. Man findet sich sofort zurecht. Ebenso ist die Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern sehr einfach. Sie geben immer die gleiche URL in ihr Smartphone ein, tippen den Zahlencode vom Beamer ab, und es kann losgehen.
Für ca. 60 Fr. im Jahr erhält man so ein Tool in die Hand, das den Unterricht nicht nur auflockern kann sondern den Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit gibt, ihren eigenen Kenntnisstand einzuschätzen – und zwar individuell wie auch in Bezug auf die ganze Klasse.
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