Herby – wie eine App den Namen eines Lehrers erhielt

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Lesen Sie in der heutigen Post was die App „Herby“ bietet und wo diese eingesetzt wird.

Warum ein Post über Herby?

Letzten September wurde ich von educreators nach Zürich zur „Educreators Xchange“ eingeladen. Weitere Information zu dieser Netzwerkveranstaltung für innovative Lehrpersonen finden Sie hier.

An dieser Veranstaltung lernte ich Andrin Pelican der Erfinder der App «Herby» kennen. Ich war begeistert von seinem Traum seine App in der Schweiz und Brasilien zu etablieren.

Unter anderem erzählte er mir, dass er als Schujunge in der Schule ab und zu Probleme hatte und dass sein Lehrer, er hiess „Herby“ ihm oft geholfen hatte. Als er dann einen passenden Namen für seine App suchte, erinnerte er sich an seinen Lehrer „Herby“ und so kam es, dass seine App nun seinen Namen trägt.

Aus diesem Grund und weil es mich fasziniert, wie diese App vor allem Kindern in Brasilien mit wenig finanziellen Mitteln auf einfache Weise das Lernen ermöglicht, habe ich mich entschlossen diesen Post über Andrin und seine App zu schreiben.

Es ist mir klar, dass diese App nicht unbedingt auf der Sekundarstufe II verwendet wird, dennoch kann ein solcher Lösungsansatz wie man Kinder beim Lernen unterstützen kann, auch auf unserer Stufe neue Ideen generieren.

Erfahren Sie nun, was die App Herby bietet und wie sie funktioniert sowie die App in der Schweiz und Brasilien eingesetzt wird.


Was ist Herby?

Herby ist eine App, welche es ermöglicht Schülerinnen und Schüler unabhängig von der Lehrperson, direktes Feedback auf ihren Lerninhalt zu bekommen. Dadurch können Lehrpersonen viel Korrekturzeit einsparen und die dazu gewonnene Zeit sinnvoll in individuelle Betreuung ihrer Schülerinnen und Schüler investieren. Dafür bietet Herby den Lehrpersonen eine Lernstand Übersicht der ganzen Klasse, sodass Sie individuell und spezifisch die Schülerinnen und Schüler unterstützen und fördern können. Somit werden Ungleichheiten des Lernstandes erkannt und können punktuell durch Förderung angegangen werden. Selbst beim Fehlen von Lehrpersonen oder wenn Schulunterricht nicht stattfinden kann (Homeschooling), sollen Schülerinnen und Schüler mit der Applikation Herby direkte Feedbacks auf Lerninhalte bekommen. Die Applikation Herby möchte die unterschiedlichen Bedürfnisse im Bildungssystem sowohl in nördlichen Ländern als auch im globalen Süden abdecken.


Und so funktioniert Herby

  1. Arbeitsblatt ausfüllen
    Die Aufgaben können wie gewohnt analog ausgefüllt werden.
    + Förderung der Handschrift
Kind füllt Aufgabenblatt aus
  1. Arbeitsblatt fotografieren
    Mittels QR-Code loggen sich die Schülerinnen und Schüler ein und fotografieren ihr Arbeitsblatt.
    + Kompetenzen im Umgang mit Digitalen Geräten
Kind scannt Arbeitsblatt
  1. Korrektur wird angezeigt
    Die Schülerinnen und Schüler erhalten in wenigen Sekunden Feedback und können ihre Ergebnisse reflektieren.
    + Förderung der Selbstverantwortung
Korrektur wird auf Tablet angezeigt.

Herby in der Schweiz

In der Schweiz und spezifisch für den Lehrplan 21 wurde ein Rechentraining Lehrmittel erarbeitet, welches mit Herby im Unterricht eingesetzt werden kann. Dabei begleiten die Schülerinnen und Schüler, neben den Rechenaufgaben spielerische Fun-Aufgaben und motivierende Animationen. Die Schülerinnen und Schüler lernen durch Herby den Umgang mit digitalen Geräten und übernehmen durch die individuelle Korrektur ihrer Aufgaben Selbstverantwortung für ihre Lösungen. Die Lehrperson bekommt eine Lernstand Übersicht auf dem Dashboard und kann anschliessend spezifische Schwachstellen fördern.

Herby in Brasilien

Rund 130 Millionen Kinder auf der ganzen Welt haben schlechten oder gar keinen Zugang zu Bildung. Die Covid Pandemie hat diese Situation noch weiter verstärkt. Unsere Innovation: Dank künstlicher Intelligenz müssen Übungsblätter nicht mehr von einer Lehrperson (oder verunsicherten Eltern) korrigiert werden, sondern können mit einem Mobiltelefon fotografiert, mit QR Code eingelesen und von HERBY vollautomatisch korrigiert werden. Eine Innovation mit riesigem Potential zur Verbesserung der Bildungschancen insbesondere auch im globalen Süden. In Entwicklungs- und Schwellenländer soll Herby dort einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Schulbildung leisten wo Lehrpersonen mit sehr grossen Klassen überlastet sind, Lehrpersonen gar fehlen, die Schulen nicht funktionieren oder die Schulwege zu lange oder zu gefährlich sind.


In einem Pilotprojekt im Norden Brasiliens konnten von Juni bis August 2021 zeigen, dass Herby ein grosses Bedürfnis im Bildungssystem abdeckt. Alle 3 Monate werden dort in allen Schulen sogenannte “Lerntests ” (avaliacao diagnostica) durchgeführt, um den Lernstand der einzelnen Schulen zu überprüfen und um mögliche Diskriminierungen festzustellen.


Durch den Einsatz von Herby konnten im Pilotversuch die Korrekturarbeiten dieser Testaufgaben, welche bis anhin von Lehrpersonen manuell gemacht wurde, um zwei Monate verkürzt werden. Beteiligt an diesem Piloten waren 30’000 Schülerinnen und Schüler, 2’000 Schulen und 8 Städte.


Fazit

Nachdem Sie erfahren haben, was Andrin Pelican mit seiner App Herby bereits bewirkt, verstehen Sie sicher, warum ich Ihnen heute von dieser App und ihm berichte. Weitere Informationen finden Sie hier.

Vielleicht haben Sie weitere Ideen wie man diese App einsetzen könnten? Ich freue mich über Ihre Kommentare.

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2 Kommentare

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