Geogebra in einheitlichem Kleid

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Geogebra war schon einige Male Thema in diesem Blog. Denn nach meiner Einschätzung ist es einfach die beste Geometrie und Computer-Algebra-Anwendung für den Mathe-Unterricht. Vor einigen Wochen wurde die Applikation nun einer gründlichen Vereinheitlichung unterzogen. Nun sieht die Anwendung auf allen Geräte und Betriebssystemen gleich aus. Egal ob auf dem Smartphone oder dem Desktop, man findet sich überall zurecht und hat Zugriff auf (fast) sämtliche Funktionen, die die Software aus Linz bieten hat.

 

 

 

 

 

 

 

Für den grössten Teil des Mathematik-Unterrichts ist der Grafikrechner von Geogebra ausreichend. Er bietet die Möglichkeit, Funktionen zu zeichnen und zu analysieren, geometrische Konstruktionen durchzuführen sowie sämtliche Funktionalitäten des Computer-Algebra-Rechners von Geogebra zu nutzen. Damit ist Geogebra das ideale Tool für den Laptop- und Tablet-Einsatz im Mathematik-Unterricht. Seit Anfang Mai ist die Benutzer-Oberfläche wie auch die Webseite von Geogebra überarbeitet worden. Nun sehen die Programme auf allen Plattformen gleich aus. Und auf der Webseite findet man die Materialien wie auch die Anleitungen sehr schnell und einfach.

Vereinfachte Ansicht

Die letzte Desktop-Version von Geogebra, die übrigens weiterhin als Geogebra Classic verfügbar ist, ist meiner meiner Ansicht nach überladen. Es gibt zu viele Orte, wo man Menüs aufrufen kann, zu viele Buttons für Sonderfunktionen. Die neuste Version kommt nun sehr schlank daher und richtet sich an der Ansicht auf dem Smartphone aus. Es gibt genau zwei Ansichten: Calculator und Geometrie. Damit kommt man in den allermeisten Fällen durch.

Calculator

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In der Calculator-Ansicht erscheint eine Algebra-Eingabe-Maske, in der man auf die meisten Befehle von Geogebra Zugriff hat. Hier können nicht nur Funktionen definiert werden, deren Graphen direkt angezeigt werden, sondern auch Gleichungen gelöst und Terme umgeformt werden. Eine – leider ziemlich weitreichende – Einschränkung gibt es in der Calculator-Ansicht des Grafikrechners: Als Variablennamen – beispielsweise in Gleichungen – dürfen nur x,y und z verwendet werden. Damit ist es nicht möglich, Parameter zu verwenden oder algebraische Umformungen in irgendwelchen Termen berechnen zu lassen. Dafür muss die CAS-App geöffnet werden, die es jedoch nur für Desktop und Tablet gibt.

Grafik

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In der Grafik-Ansicht hat man Zugriff auf alle Geometrie-Funktionen. Es lassen sich geometrische Konstruktionen durchführen, Asymptoten an Funktionen zeichnen, mit Vektoren arbeiten etc. Diese Ansicht ist auch auf dem Smartphone ohne Tastatur und Maus sehr gut nutzbar. 

Anwendungsmöglichkeiten

Bisher war es ein Problem im Unterricht, dass die verschiedenen Apps nicht auf allen Geräten gleich aussahen. Dies machte den Einsatz im Unterricht schwierig. Dies hat sich nun glücklicherweise zum Guten verändert.

So lassen sich Aufgaben nun gemeinsam mit der Klasse lösen. Die Lehrperson führt am Beamer oder am Smartboard vor, welche Schritte durchzuführen sind und die Schülerinnen und Schüler arbeiten an ihren eigenen Geräten – ob Laptop, Tablet oder Smartphone spielt keine Rolle.

Mit dem neuen einheitlichen Grafikrechner lassen sich auch Applets erstellen, mit denen danach interaktive Arbeitsblätter, Aufgaben und ganze Bücher gestaltet werden können. Bis vor kurzem liessen sich diese auch ganz einfach in OneNote-Notizbücher einfügen. Dieses Feature funktioniert im Moment nicht mehr. Aber ich gehe davon aus, dass dies ein Fehler ist und demnächst behoben wird.

Für sämtliche Geogebra-Apps gibt es auch die Möglichkeit, sie in einem Browser zu starten. Dadurch hat man jederzeit auf alle erzeugten Dateien, Arbeitsblätter etc. auch dann Zugriff, sollte man das eigene Gerät nicht zur Hand haben. Damit kann man zu Hause Aufgaben erzeugen und später am Schulrechner darauf zugreifen und weiter arbeiten.

Daneben gibt es auf geogebra.org eine gigantische Sammlung von Unterrichtsmaterialien, die kostenlos genutzt werden können. Dabei handelt es sich um einzelne Geogebra-Files, aber auch um ganze Bücher, die sich für den Einsatz im Mathematik-Unterricht sehr gut eignen.

Anleitungen

Der Funktionsumfang der verschiedenen Geogebra-Apps ist mittlerweile gigantisch – und teilweise auch etwas unübersichtlich. Für den Einstieg in die Materie gibt es deshalb gute Anleitungen, Tutorials und erklärte Beispiele. Ein Blick darauf lohnt sich.

 

Fazit

Mit der neusten Version von Geogebra wurde die Anwendung der Software sehr vereinfacht. Sie sieht auf allen Geräten gleich aus, selbst dann, wenn man sie über einen Webbrowser startet. Dies ist für den Einsatz im Unterricht sehr erfreulich, weil es für die Schülerinnen und Schüler einfacher geworden ist, die Software zu benützen: Kein Wildwuchs mehr an Programmversionen, keine überladene Grafik-Oberfläche mehr, zwei Ansichten (Calculator und Grafik).

Leider ist es mit der neusten Version nicht möglich, die erweiterten CAS-Funktionalitäten zu benutzen. Dazu kann man in der Desktop- und der Tablet-Version das Programm „Geogebra Classic“ starten, in dem es CAS gibt. Auf dem Smartphone funktioniert das leider nicht. Allerdings sind die für die Schüler wichtigsten CAS-Funktionen wie die Löse-Funktion enthalten. Die Einschränkung wird deshalb vor allem bei aufwändigeren Aufgabenstellungen spürbar.

 

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